Tier- und Ökogarten Peine

Natur hautnah erleben

Kleine Summer – große Nummer

Es war einmal ein Grasstreifen, entlang der Berufsschulen in Vöhrum. Ungefähr 5 Meter breit. Auf der einen Seite das Gebäude, auf der anderen Seite die Zufahrt zum Tier- und Ökogarten. Das Gras wurde alle drei Wochen gemäht, egal wie das Wetter und die Graslänge waren.                                                                                                                                                      

Am Wegrand entlang wurde eine Drainage gelegt, damit dieser nicht bei starken Niederschlägen unter Wasser stand. Weil Besucherautos den Grasstreifen als Parkplatz nutzten und dabei die Drainage beschädigt werden konnte, wurden in unregelmäßigen Abständen Betonpoller davor aufgestellt.

Dieser traurige Gaststreifen sollte sinnvoller genutzt werden:

Ziel

Mit Schüler*innen aus dem Vorschul- und Schulalter wurde in den Herbstferien 2021 besprochen und beraten, wie man Insekten und andere kleine Tiere unterstützen könnte. Nahrung, Unterschlupf und Brutplätze sollten entstehen. Aber die Menschen sollten auch hinschauen und sich die Vorschläge und Angebote ansehen und nachmachen. Insekten, Käfer, Spinnen und andere kleine Tiere sollten hier eine Heimat finden.

Auf dem Gelände wird gezeigt, welche Möglichkeiten man auch im eigenen Garten hat, um den Tieren neue Lebensräume anzubieten. Alles mit wiederverwendeten Materialien.

Altes Material erneut zu benutzen, ist gerade hoch aktuell.  Ob Upcycling oder Recycling, alles schützt die Umwelt.  In unserer Wegwerfgesellschaft können damit Werte erhalten bleiben und in neuer Verwendung wieder wertgeschätzt werden.

In der folgenden Darstellung sind Bilder direkt nach dem Aufbau dargestellt. Der Blumenhügel war noch unbewachsen, einige Details, wie die Infotafel, fehlten noch.

Vergleichen Sie die Fotos hier mit dem jetzt aktuellen Zustand der Aufbauten.


Das Sandsteinhochbeet


Alte Fundamentsteine einer Mühle wurden zu einem Hochbeet zusammengestellt. Eine schmale Seite wurde mit einem alten Brunnenring geschlossen. Steinige Erde bietet jetzt sonnenhungrigen Pflanzen, die nur wenig Wasserbedarf haben, eine gute Lebensgrundlage. Die Gestaltung aus alten Sandsteinen ist nachhaltiger und langlebiger als eine Holzkonstruktion und die behauenen Steine haben eine lebendige Struktur und sind zum Teil schon mit Moos bewachsen.

Der Blumenhügel


Zwiebelpflanzen, Stauden und einjährige, einheimischen Pflanzen finden hier Platz. Im Schatten, auf der Seite zum Gebäude hin und sonnig am Weg. Oben wachsen die Stauden, die lange Wurzeln haben oder trockene Standorte bevorzugen. Am Fuß des Hügels finden sich dann Pflanzen mit höheren Ansprüchen. Hier bietet sich Nahrung für die verschiedensten Insekten. Von Blattlaus über Biene bis zur räuberischen Spinne.

Die Igelburg


Erst Zweige, dann viel Laub zu einem Hügel aufgetürmt bieten Igeln einen warmen, geschützten Unterschlupf. Die Büsche der Kornelkirschen schützen und stützen die „Burg“.

Das Spinnennetz


Ein netter Hingucker. Die kleinen Tiere im Netz haben Schüler*innen aus Abfall und Naturmaterialien gebastelt. Dabei überlegten sie den Nutzen von Spinnen und den der anderen kleinen Tiere. Schaut, mit welcher Fantasie die Schüler*innen ihre Tiere kreativ entstehen ließen.

 

Die Holzameise


Man erkennt das Tier, wenn man davorsteht. Ihre großen, blauen Eimeraugen sind mit Lehm gefüllt und bieten so Mauerbienen einen Brutplatz. Die Holzameise läd zum Balancieren und Chillen ein. Wildbienen können in das Holz ihre Brutröhren bauen. Ein Eyecatcher der besonderen Art.

Das Totholz


Alte Baumstämme verschiedener Laubbäume bieten die Möglichkeit, Brutgänge unterschiedlicher Größe anzulegen. Wildbienenarten haben hier ein reichhaltiges Angebot.

Der Sandkasten


Von alten Sandsteinblöcken gebildet, wartet hier ein Sand/Erde Gemisch auf die Wildbienen, die im Boden ihre Brutgänge anlegen. Die Abdeckung mit Maschendraht verhindert die Nutzung des Sandkastens von Katzen, Kindern und anderen Besuchern.

Der Lehmhügel


Alte Lehmsteine aus Fachwerkhäusern, der Lehm/Strohputz und die Fugenmasse der alten Fachwerkhäuser bilden hier einen Lehmberg, der von Wildbienen als Brutstätte genutzt werden kann. 

Damit alles nicht zu einem Klumpen verklebt, schützt ein Dach vor allzu starken Niederschlägen.

 Auch hier bilden Sandsteinblöcke die Umrandung, die wie im Sandkasten und dem Hochbeet mit Lehmgemisch verklebt wurden.

Berg aus Lesesteinen


Steine, die aus dem Feld oder der Erde ausgewaschen wurden, wurden früher immer schon vom Acker „abgelesen“ und am Feldrand aufgetürmt. Solch ein Lesehügel bietet den Spinnen, Käfern, Asseln und vielen anderen Schutz und Unterschlupf.

Baumstamm-Wächter


Auf den Betonpollern, die das Überfahren der Drainage verhindern sollen, wurden Baumstämme von Laubbäumen aufgeschraubt. Sie wurden als Figuren kreativ mit verschiedenen Attributen ausgestattet. Dosendeckel als Augen, alte Hüte und Tücher als Hingucker, ein Vogelnistkasten als Hut, ein altes Sägeblatt, Körbchen, Rucksack und ein Einkaufsnetz mit Stroh gefüllt als Überwinterungsplatz für Insekten und vieles mehr.

Die Baumstämme selbst bekamen einige Bohrlöcher in verschiedenen Durchmessern von 2 – 8 mm Stärke. Auch hier können Insekten ihre Kinderstuben anlegen.

Die Birkenstämme zu den Füßen der Wächter begrenzen das Gebiet, sperren es aber nicht ab. Sie sind tief genug, um darüber zu steigen und man kann darauf balancieren.