Tier- und Ökogarten Peine

Natur hautnah erleben

Tiere, die hier nicht mehr leben

Herr Müller

Da läuft ein „geplatztes Sofakissen“ war der extremste Ausruf, als unser Herr Müller zum ersten Mal gesehen wurde.

Herr Müller schlüpfte bei uns aus dem Ei. Er ist unser weißer Zwergseidenhahn, sehr kuschelig und schon sehr alt. Er führt als ältestes Huhn unsere Seniorgruppe an. Zwei Zwergseidenhennen, zwei Zwergwayndotten und Paula unser „Huhn ohne Kopf“, ein Haubenhuhn,  gehören zu seiner Hühnerschar.

Alle diese Vögel liefern uns bei ihrer Mauser die schönsten Bastelfedern. Wie alle unsere Tiere hier werden sie so vielfältig genutzt wie möglich. Danach werden die Tiere als  Art und Rasse ausgesucht. Seidenhühner wurden von Marco Polo von seinen Seereisen nach China mitgebracht und als „Katzenhühner“ gehalten. Den Namen erhielten sie wegen ihres seidigen „Fells“. Diese Tiere haben natürlich Federn, wie alle Vögel, aber sie sind kuschelweich. Vor kuschelweichen Zwergen aber muss man keine Angst haben, sie haben nur kleine Schnäbel und die Füße sind auch mit „Federpuschen“ bedeckt. So lehren diese Tiere begreifbar, wie Hühner aussehen und warum sie so aussehen mit ihren Krallen und spitzen Schnäbeln.

Herr Müller hat als erster Hahn im Ökogarten, vor mehr als 10 Jahren, mit seinem morgendlichen Weckruf Unmut bei den Nachbarn hervorgerufen. Inzwischen haben sich die Menschen daran gewöhnt oder sind weggezogen, denn unsere 4 – 5 Hähne begrüßen alle die ersten Sonnenstrahlen mit Wettkrähen.

Jedes Jahr ziehen wir Hühnerküken auf, damit sie gleich auf Menschen geprägt werden. So lernen sie, dass Menschen ungefährlich sind, sie sich einfach greifen und ohne Angst überall berühren lassen. Die niedlichen, kleinen Federbälle werden im Allgemeinen behutsam und fürsorglich von den Kindern mit den Händen beschützt und auf dem Schoß gehalten. Solch ein kleines, flauschiges Etwas erzielt einen nachhaltigen Eindruck und baut den Respekt vor Hühnern, den Hühnereiern und ihrem leckeren Fleisch besonders gut auf. Dabei ist es wichtig, die Tiere nicht zu vermenschlichen aber zu bedenken, dass wir Hühner als Nutztiere auch nutzen müssen, um ihre vielfältigen Rassen zu erhalten.

 Herr Müller starb 2018