Brutkammerbau der Solitärinsekten auch in den Insektenhotels
Solitärinsekten legen ihre Brutkammern in hohlen Stängeln an oder fressen/bohren Gänge in das Holz toter Bäume. Darum werden in den handgefertigten „Insektenhotels“ der Menschen entsprechende Materialien verwendet.
Die meisten Solitärinsekten aber legen ihre Brutröhren in der Erde an. Sandbienen lieben freie Erdflächen, Mauerbienen suchen steile lehmige Abhänge oder finden Platz in den Lehmwänden alter Häuser.
Immer erfolgt der Brutröhrenbau von den Weibchen.
1. Für jedes Ei legt da Weibchen eine eigene Brutzelle an. Jede Zelle wird abhängig von der Insektenart durch eine Wand aus unterschiedlichem Material (Erde, Harz; Wachs, Steinchen, Blätter, u.a.) abgetrennt.
2. In die Brutzellen trägt das Weibchen einen Futtervorrat ein und legt darauf ein Ei. Das Futter kann ein Gemisch aus Pollen und Nektar sein oder auch betäubte Spinnen oder Insekten.
3. Bereits nach wenigen Tagen schlüpft aus dem Ei die Larve (eine kleine Made). Die Larve wächst durch den Verzehr des Futtervorrates schnell heran.
4. Nach 3-4 Wochen spinnt die Larve einen Kokon, in dem sie sich verpuppt.
5. Im Schutze dieses Kokons verbringt das Tier als Puppe den Rest des Jahres und überwintert auch in ihm, Im nächsten Frühjahr und Frühsommer durchbrechen die fertigen Solitärinsekten die Wand und kommen heraus.
6. Die erste Zelle der Brutröhre bleibt frei, um als sogenannte „Atriumzelle“ Fressfeinde abzulenken.
Bei den handgefertigten Insektenhotels ist es wichtig, sie regengeschützt zu platzieren. Ein kleines Dach genügt. Die Brutröhren müssen von der Sonne erwärmt werden, um die Entwicklung der Larven zu fördern. Eine Ausrichtung „zur Sonne“ ist also sinnvoll.
Aus den ersten Brutzellen schlüpfen immer männliche Tiere, die auf die nachfolgenden Weibchen warten, um sie sofort zu begatten.
Der Lebenskreislauf beginnt somit von vorn.
Die handgefertigten Insektenhotels bieten aber nicht nur den Solitärinsekten mit den Röhren verschiedener Weiten Unterkunft, Ohrenkneifer, Florfliegen und andere Insekten finden wir regelmäßig bei den Kontrollen und Restaurierungsarbeiten.