Das Leben der Honigbiene
Die Entwicklung einer Arbeiterin der Honigbiene vom Ei über Larve und Puppe (Metamorphose) dauert ca. 21 Tage bis zum Schlüpfen.
Während die Larven, der Arbeiterinnen nur 3 Tage Futtersaft bekommen und dann mit Pollen und Honig gefüttert werden, bekommen die zukünftigen Königinnen während ihrer ganzen Entwicklung nur den Futtersaft, das berühmte Gelee royal.
Sowohl die Drohnenzellen als auch die Weiselzellen der neuen Königinnen fallen dem Imker durch andere Größe und Form sofort auf. Drohnen benötigen 24 Tage bis zum Schlupf, Königinnen, dank des guten Futters, nur 16 Tage.
Ist die Arbeiterin geschlüpft, durchläuft sie verschiedene „Arbeitsplätze“. So wie auf dem Plakat kindgerecht dargestellt worden ist, wird sie Putzfrau, Amme, Baubiene und Wächterin.
Erst in der letzten Lebenshälfte wird sie eine Flugbiene und beginnt das Sammeln von Nektar und Pollen. Diese Flugzeit ist sehr anstrengend, darum leben die Sommerbienen deutlich kürzer als die im Herbst/Winter geschlüpften Arbeiterinnen. Die Winterbienen sind überwiegend damit beschäftigt, den Stock warm zu halten, egal wie kalt es wird. Dazu können sie ihre Flügel vom Flugmodus „abkoppeln“, um mit dem Zittern der Muskeln den Stock zu erwärmen, so wie wir Menschen bei Kälte auch versuchen, uns durch Muskelzittern zu erwärmen. Die Arbeiterinnen bilden eine wärmende Wintertraube um die Königin herum und leben von ihrem Futtervorrat. In der Wintertraube wechseln die Tiere ihre Plätze, ähnlich wie bei den Pinguinen, die sich bei Schneestürmen eng in einer Schneckenformation zusammenstellen, die äußeren Tiere bewegen sich zur Mitte und sind dort etwas geschützter, die Tiere, die vorher innen waren, wärmen so nach und nach im Außenbereich der Traube. Die Stocktemperatur wird auf ca. 20° C gehalten.
Wichtig ist ein ausreichender Futtervorrat von dem die Traube nicht „abreißen“ darf, denn einzelne Tiere schaffen es in der Kälte nicht, die Königin und sich zu versorgen, wenn der Weg zu weit ist. So benötigt ein Volk, je nach Größe ungefähr 12 bis 15 kg Honig als Winterfutter. Wenn es wieder wärmer wird, beginnt die Königin mit der Eiablage. Dazu müssen im Stock wieder 32-35° C erreicht sein.
Wird es im Stock zu eng, zieht die alte Königin mit einem Teil des Volkes aus. Der Schwarm sucht sich eine neue Unterkunft. Die Arbeiterinnen nehmen dazu einen Teil des Honigs in ihren Honigmägen als Futtervorrat mit. Schwärmende Bienen sind deshalb etwas träger und noch weniger stechbereit als sonst.
Imker können den Schwarm einfangen und in eine eigene Beute/Stock setzen, das Volk, „der Bien“ gehört ihnen dann.