Tierische Anekdoten aus dem Ökogarten Peine (Frau Gube erinnert sich)
Das Dreamteam Berti, Fritz und Bodo
Die „Männerschafherde“ wurde zum Weidegang ausgeliehen, weil der Gartenbesitzer nicht mehr gegen den starken Bewuchs ankam. Da es im Sommer immer wieder Weideknappheit gibt, brachten wir die Schafe dorthin. Da sah ich ein Problem, da die Tiere vom Hänger nur einen schmalen Weg durch den Garten zur vorgesehenen Wildweide hatten. Herr Fielmann und Fajo waren sehr scheu, da beide in großen Herden aufgewachsen waren. Sie ließen sich mit dem Futtereimer nur bedingt locken und führen. Mit einer größeren Menschenkette wollte ich die Schafe dann durch den Weg leiten…Es geschah, wovor ich große Sorge hatte: der Hänger wurde geöffnet, Fritz und Co, alle, die mich und den Futtereimer kannten und egal wohin, folgten, waren „brav“. Herr Fielmann und Fajo türmten in entgegengesetzter Richtung davon - weg von den Menschenketten, die den vorgesehenen Weg säumten. Die ungeübten Helfer stürmten rufend hinterher und dann folgten ALLE Schafe den Ausreißern…
Stampeed heißt das wohl in Amerika, wenn die Rinderherden durchbrechen. So kam ich mir vor! Angst hatte ich, denn die Tiere liefen auf der Straße entlang.
Erst mussten die Helfer gestoppt werden, ganz an die Seiten, fast unsichtbar und bewegungslos verschwinden und still stehen. Dann lockte ich mit Futtereimerschütteln und Stimme. Fritz drehte sich als erster, dann kamen die anderen laaangsam, Schritt für Schritt.
Als sie an den Helfern vorbei waren, ging es noch langsamer mit Futterbrockenstreuen Richtung Weide. Nach einer Stunde schwitzen, locken und hoffen, hatten wir die Tiere hinter dem gesteckten Stromzaun.
Aber dann…
Ein riesiger Haselnussstrauch stand mitten auf dem Gelände. Bestimmt mit 10 Meter Umfang und mindestens 5 Meter hoch. Alles Futter sollte abgeweidet werden. Gras, Brennesseln und die Büsche.
Bis auf den Haselbusch dauerte es ca. 3 Wochen bis die Weide fast leer gefressen war. Dann wurde das gut erreichbare Futter knapper.
Aber unser Dreamteam legte los.
Berti stieg als trainierter Kletterbock im Busch hoch, fraß was er erreichen konnte und drückte dann die Haselnussruten herab und unten fraßen sich dann Bodo und Fritz die Bäuche rund.
Fajo und Herr Fielmann, Hänsel, Fox und Co fraßen genügsam an den bodennahen Sträuchern und Zweigen.
Diese Story beeindruckte in allen Erzählungen rund um Berti immer wieder. Aber eigentlich wollte er sicher nur für sich die leckeren Zweige genießen. Dass Bodo und Fritz etwas abbekamen war von ihm bestimmt nicht geplant. Da Menschen aber immer alles aus eigener Sicht erklären, bekam Berti so seinen “sozialen Heiligenschein“.